Frauen und Männer wählen häufig nicht nur Berufe, in denen sie weitgehend „unter sich“ bleiben, sie konzentrieren sich überdies auch nur auf eine kleine Auswahl an Berufen und schöpfen das vielfältige Angebot der Ausbildungsmöglichkeiten bei weitem nicht aus. Mehr als die Hälfte der Männer (58 Prozent) und sogar mehr als zwei Drittel der Frauen wählen einen der Top-20-Ausbildungsberufe innerhalb der eigenen Geschlechtsgruppe. Das Berufswahlspektrum von Männern ist damit eng, das der Frauen ist sehr eng gesteckt.2
Nach dem pandemiebedingten deutlichen Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge gab in den letzten Jahren wieder leichte Zuwächse. 2022 war der Anstieg dabei bei den Frauen größer, 2023 stiegen die abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit 3,6 Prozent bei den Männern stärker als bei den Frauen (+1,9 Prozent) an. Im langfristigen Vergleich fällt jedoch auf, dass die vor der Pandemie abgeschlossenen Ausbildungsverträge von Frauen kontinuierlich gesunken sind. So wurden im Vergleich von 2019 mit 2009 fast 50.000 weniger Ausbildungsverträge von Frauen abgeschlossen. Auch die leichten Anstiege der letzten Jahre ändern nichts daran, dass die Zahlen deutlich unter dem Niveau von 2019 bleiben. Insgesamt gab es bei Frauen eine sinkende Nachfrage nach dualen Berufsausbildungen und eine Hinwendung zu schulischen Berufsausbildungen oder einem Studium. 4