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Hochschulen

Frauen- und Männeranteil an Universitäten und Fachhochschulen

Universitäten und Fachhochschulen sind die Säulen des deutschen Hochschulsystems. Von den 2,87 Millionen Studierenden im Wintersemester 2023/2024 waren 95,7 Prozent an einer dieser beiden Hochschulformen eingeschrieben. Die Verteilung der Geschlechter ist dabei mittlerweile nahezu ausgeglichen. 

Kreisdiagramme: Universität: 52,4 % Frauen, 47,6 % Männer, Fachhochschulen: 47,7 % Frauen, 52,3 % Männer
Abb. 1:
Geschlechterverteilung an Universitäten und Fachhochschulen im Wintersemester 2023/2024 in Prozent

Wer studiert was? Die 10 beliebtesten Studiengänge bei Frauen und Männern

Frauen und Männer gehen bei der Wahl ihrer Studiengänge häufig getrennte Wege. Von den 10 beliebtesten Fächern sind lediglich Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaft und Allgemeinmedizin bei beiden Geschlechtern anzutreffen. In einigen Studienfächern – zum Beispiel Sprachen, Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit, Maschinenbau, Informatik oder Elektrotechnik – bleiben Frauen oder Männer weitgehend unter sich.

Grafik zu den Top Ten der beliebtesten Studiengänge  von Frauen und Männern
Abb. 2:
Beliebteste Studiengänge nach Geschlecht im Wintersemester 2023/2024 in Prozent und absoluten Zahlen

Die deutsche Hochschullandschaft ist durch eine große Vielfalt gekennzeichnet. Es gibt Universitäten, Fachhochschulen, Musik- und Kunsthochschulen, Pädagogische Hochschulen und Verwaltungsfachhochschulen.

Die meisten Studierenden (95,7 Prozent) sind an Universitäten und Fachhochschulen eingeschrieben. Beide Hochschularten bieten ein breites Angebot an Fächern aus dem natur-, sozial-, wirtschaftswissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Bereich an. Nur Geisteswissenschaften und Medizin werden ausschließlich an den Universitäten gelehrt.

2023 lag der Anteil der Studienanfängerinnen bei rund 52 Prozent. Seit 1998 ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen nahezu ausgeglichen. Allerdings verteilen sie sich recht unterschiedlich auf die verschiedenen Studiengänge.

Frauen und Männer wählen unterschiedliche Studiengänge

Der Blick auf die beliebtesten Studiengänge von Frauen und Männern zeigt, dass die Studienwahl stark vom Geschlecht abhängt:

  • In den Top Ten der Männer befinden sich sechs MINT-Fächer und drei rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fächer; Geisteswissenschaften tauchen dort gar nicht auf (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 
  • Bei den Frauen dominieren Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, gefolgt von geisteswissenschaftlichen Fächern. Das einzige naturwissenschaftliche Fach auf den vorderen Plätzen ist Biologie.

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften am stärksten nachgefragt

Insgesamt zieht es die meisten Studierenden in den Bereich der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Im Wintersemester 2023/2024 wählten rund 1,12 Millionen Studierende ein Fach aus diesem Bereich. Der Anteil der Studentinnen ist mit 657.000 (58,9 Prozent) höher als der der Studenten mit 459.000 (41,1 Prozent). Es folgt die Fächergruppe Ingenieurwissenschaften und Mathematik/Naturwissenschaften (MINT) mit 1,04 Millionen Studierenden. Davon waren 342.000 (32,6 Prozent) weiblich und 708.000 (67,4 Prozent) männlich. 

Die Fächergruppen Geisteswissenschaften sowie Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften stehen in der Skala der am meisten nachgefragten Fächergruppen auf den Plätzen drei und vier. Auch in diesen beiden Bereichen studieren mit einem Anteil von über 65 Prozent deutlich mehr Frauen als Männer.

Positive Trends in verschiedenen Studienbereichen

Längerfristige Betrachtungen zeigen, dass der Anteil von Studentinnen in Fächern mit einem hohen Männeranteil langsam zunimmt. In den MINT-Fächern sind mittlerweile über 30 Prozent aller Studierenden Frauen. Dabei zeigt sich vor allem ein positiver Trend bei Kombinationsfächern wie Gesundheitstechnik oder Bioinformatik. Hier liegen die Anteile von Frauen im Wintersemester 2023/2024 entsprechend bei 51,4 Prozent und 47,6 Prozent. Auch die Anzahl der Studenten nimmt in einigen Studienbereichen mit hohem Frauenanteil insgesamt zu, zum Beispiel in den Erziehungswissenschaften und den Gesundheitswissenschaften. Da aber die Zahl der Studentinnen in diesem Bereich stärker steigt, bleibt der Männeranteil trotzdem auf niedrigem Niveau oder fällt sogar ab.

  • Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Bildung, Forschung und Kultur. Statistik der Studierenden. Wintersemester 2023/2024. Wiesbaden 2024.

Hinweis zum Copyright

Der Inhalt dieses Beitrags steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (Lizenztyp: Namensnennung – Keine kommerzielle Nutzung – Keine Bearbeitung – 4.0 Deutschland). Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.

Zitation: Servicestelle der Initiative Klischeefrei: „Hochschulen", Stand 08/2025, Creative Commons Lizenz (CC BY NC ND 4.0 Deutschland).

Stand: 08/2025

Über die Initiative Klischeefrei

Die Initiative Klischeefrei ist ein Bündnis aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Forschung. Ihr Ziel: eine an individuellen Stärken orientierte Berufs- und Studienwahl – frei von Geschlechterklischees. Die Initiative richtet sich an alle, die junge Menschen bei der Berufsorientierung begleiten. Machen Sie mit! Das Portal klischee-frei.de gibt Ihnen dazu Infos und Materialien an die Hand.

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