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19.07.2017

Anteil von Frauen in Führungspositionen steigt nur noch langsam

Wie hoch ist der Anteil von Frauen unter Führungskräften in Deutschland? Und wie groß ist die Verdienstlücke zwischen männlichen und weiblichen Führungskräften? Antworten auf diese Fragen gibt der Führungskräfte-Monitor 2017 des DIW Berlin.

Beine von Geschäftsleuten in Anzügen, darunter eine Frau und drei Männer

Der Anteil von Frauen unter den angestellten Führungskräften in Privatunternehmen ist in den Jahren 1995 bis 2015 um rund zehn Prozentpunkte auf etwa 30 Prozent gestiegen. Das geht aus dem neuen „Führungskräfte-Monitor 2017“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor, der erstmals einen Zeitraum von 20 Jahren abdeckt und somit auch langfristige Entwicklungen aufzeigt.

„Führungskräfte“ im Sinne des Monitors sind nicht nur Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder, sondern auch niedrigere Führungsebenen und allgemein Angestellte, die hochqualifizierte Tätigkeiten ausüben.

Überholte Rollenbilder wirken sich nicht nur auf die Berufs- und Studienwahl aus, sondern auch darauf, welche Position Frauen und Männer in Unternehmen erreichen können. Laut DIW spielen kulturelle Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle: Während der Frauenanteil in Führungspositionen in Ostdeutschland bei 44 Prozent liegt, ist er in Westdeutschland mit 27 Prozent deutlich geringer und seit 1995 auch erheblich langsamer gestiegen.

Gemäß DIW seien flexible Arbeitszeiten und Zeitsouveränität wichtige Optionen, um die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen voranzutreiben. „Unterstützt durch eine Politik aus einem Guss sowie eine stärkere partnerschaftliche Aufgabenteilung in der Familie können vorhandene positive Ansätze mehr Fahrt aufnehmen“, sagt Studienautorin Elke Holst.

Nicht nur der Anteil von Frauen und Männer in Führungsposition weicht stark voneinander ab, auch die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern bleibt groß. Aus dem Führungskräfte-Monitor 2017 geht hervor, dass der Gender Pay Gap bei Führungskräften sich in den vergangenen Jahren im Mittel leicht verringert hat. Die Verdienstlücke bleibt mit durchschnittlich 23 Prozent aber groß.

Die bestehenden Unterschiede zwischen Frauen und Männer auf Führungsebene sind nicht zuletzt eine Folge von überholten Rollenbildern und Geschlechterklischees, die sich bereits bei der Berufs- und Studienwahl bemerkbar machen.

Die Bundesinitiative Klischeefrei setzt sich für eine Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees ein. Machen auch Sie mit und zeigen Sie, dass sich für eine moderne Berufs- und Studienorientierung einsetzen, die sowohl Frauen als auch Männern alle Möglichkeiten eröffnet.