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19.02.2020

Wege zur klischeefreien Berufs- und Studienwahl

Berufsvorstellungen: Jugendliche nicht up to date

Nicht zeitgemäß: Jugendliche sehen sich laut der aktuellen OECD-Studie „Dream Jobs: Teenager's career aspirations and the future of work" überwiegend in traditionellen Berufen und nicht in neuen Berufsbildern, die mit der Digitalisierung entstanden sind. Auch Rollenbilder und soziale Herkunft führen zu verzerrten und unrealistischen Berufsvorstellungen. Partnereinrichtungen der Initiative Klischeefrei machen sich auf vielfältige Weise dafür stark, jungen Menschen ihre tatsächlichen Möglichkeiten aufzuzeigen.

Wege zur klischeefreien Berufswahl

Auf die Frage, welchen Beruf sie mit 30 Jahren erwarten auszuüben, nennen 15-jährige Jugendliche in OECD-Ländern überwiegend traditionelle Berufsbilder und auch solche, die aufgrund der Digitalisierung Gefahr laufen, wegzufallen. Dieses Ergebnis ist nicht wirklich überraschend und bestätigt den seit Jahren anhaltenden Trend, dass Jugendliche ihr Berufswahlspektrum stark einschränken. Sie konzentrieren sich bei der Berufswahl auf nur wenige Berufe. Die Gründe sind vielfältig: Neben falschen Berufsvorstellungen sind es vor allem Geschlechterklischees, die Jugendliche ausbremsen.

Im Zeitalter von Internet und Social Media haben Jugendliche zwar mehr Möglichkeiten, sich über das große Spektrum der Berufe und ihre Tätigkeitsfelder zu informieren. Doch wie diverse Studien (zum Beispiel Plan International, MaLisa-Studie, Shell-Studie) zeigen, haben gerade in den sozialen Medien, in denen sich Jugendliche stark selbst inszenieren, veraltete Rollenbilder und Klischees Hochkonjunktur. Und diese beeinflussen die Berufs- und Studienwahl: Passt der gewünschte Beruf zur Geschlechterrolle? Welches Image hat der Beruf? Wie reagiert das soziale Umfeld? Hinzu kommt das allgegenwärtige Gendermarketing, das Genderstereotype und einengende Rollenbilder in allen Alterklassen wiederbelebt und eine Welt „für Jungen und Männer" oder „für Mädchen und Frauen" schafft.

Talente statt Klischees

Jugendliche bewegen sich immer zwischen Moderne und Tradition. Sie sind in Bewegung und benötigen Orientierung auch bei der Berufswahl. Angebote, die ihnen die Vielfalt ihrer beruflichen und persönlichen Möglichkeiten jenseits von Klischees und Stereotypen aufzeigen, sind wichtig, um sie auf ihrem individuellen Weg zu unterstützen. Dafür setzt sich die Initiative Klischeefrei mit ihren Partnerorganisationen ein.

Maßnahmen wie z.B. der Girls'Day und Boys'Day am 26. März 2020 oder das Berufsorientierungsprogramm (BOP) bieten die Möglichkeit, sich über Geschlechterklischees hinweg zu setzen und Berufsfelder auszuprobieren, die bisher von den Jugendlichen noch nicht angedacht waren. Projekte wie MINTMagie oder MINT-EC zeigen wie spannend Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften sein können. Initiativen wie die die Rosa-Hellblau-Falle klären auf über die Wirkung von Klischees und Gendermarketing und zeigen Wege auf, wie man den Rollenklischees entkommen kann. Weitere vielfältige und spannende Beispiele guter Praxis, Materialien und Informationen finden Sie in unserer Klischeefrei-Infothek.

Klischeefrei-Infothek

Die Klischeefrei-Infothek ist eine digitale Sammlung von Studien, Fachbeiträgen, Arbeitsmaterialien sowie Praxisbeispielen zum Thema klischeefreie Berufs- und Studienwahl. Die Infothek wird laufend erweitert.

Sie kennen erprobte Praxisbeispiele? Sie haben Arbeitsmaterialien, die Sie gerne mit anderen teilen möchten? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

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