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03.01.2024

Das Pflegestudium soll attraktiver werden – mehr Männer erwünscht!

Pflegestudiumstärkungsgesetz tritt in Kraft

Die Pflegeberufe, in denen mit rund 80 Prozent mehrheitlich Frauen arbeiten, sind vom Fachkräftemangel betroffen. Es ist deshalb ein wichtiges Ziel, mehr Menschen für Pflegeberufe zu gewinnen. Dafür müssen die Rahmenbedingungen für Ausbildung und Studium attraktiver werden. Eine Maßnahme ist das Pflegestudiumsstärkungsgesetz. Auch Männer sollen stärker in den Fokus genommen werden.

Das Pflegestudium soll attraktiver werden – mehr Männer erwünscht!

Im Oktober 2023 hat der Bundestag das Pflegestudiumstärkungsgesetz beschlossen. Die darin enthaltenen Neuerungen treten zum 1. Januar 2024 in Kraft. Das Gesetz regelt insbesondere die Bezahlung derjenigen, die sich für ein Pflegestudium entscheiden oder bereits studieren. Sie erhalten künftig für die gesamte Dauer des Studiums eine Ausbildungsvergütung. 

Welche weiteren Beiträge zur Stärkung der hochschulischen Pflegeausbildung gibt es?

  • Das Pflegestudium wird künftig als duales Studium ausgestaltet. Pflegeaufgaben werden immer komplexer, so dass Pflegefachpersonen zusätzlich zu den pflegerischen Kompetenzen auch über akademische Qualifikationen verfügen sollten.
  • Die  Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegefachkräfte sollen vereinfacht werden.
  • Eine geschlechtsneutrale Berufsbezeichnung „Pflegefachperson“ wird eingeführt.
  • Auslandsaufenthalte werden ausdrücklich anerkannt,
  • Die weitere Digitalisierung in der Ausbildung soll unterstützt werden.

Bereits mit dem Pflegeberufereformgesetz, das im Januar 2020 in Kraft getreten ist, wurde ein wichtiger Grundstein gelegt, um neue Perspektiven für Frauen und Männer, die sich für die Pflege interessieren, zu schaffen. Eine wichtige Neuerung war die Einführung des Pflegestudiums.

Mehr Männer für Pfegeberufe gewinnen

Mit diesen verbesserten Rahmenbedingungen sollen mehr Menschen für Pflegeberufe gewonnen werden. Dabei liegt der Fokus auch auf Männer. Denn im Pflegebereich sind nach wie vor überwiegend Frauen beschäftigt. Der Männeranteil lag im Jahr 2020 bei 19,4 Prozent, hat sich in den letzten Jahren jedoch leicht positiv entwickelt (siehe Klischeefrei-Faktenblatt „Pflegeberufe“). 

Um mehr Männer für Pflegeberufe zu begeistern bedarf es jedoch nicht nur verbesserter Rahmenbedingungen. Gleichzeitig müssen überholte Geschlechterklischees bei der Berufs- und Studienwahl sowie die damit verbundene geschlechtliche Konnotation der Berufe reflektiert und abgebaut werden.   

Quellen: 
Meldung vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend
Klischeefrei Faktenblatt Pflegeberufe: Geschlechterverhältnisse in Beschäftigung, Ausbildung und Studium

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Die Pflege von Menschen aller Altersstufen ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und stellt eine wesentliche Säule der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung dar. Diese kann nur mit ausreichend und gut ausgebildetem Personal gewährleistet werden. Doch auch andere Berufsbereiche sind vom Fachkräftemangel betroffen wie zum Beispiel das Handwerk oder die IT-Branche. Statistiken belegen, dass der Fachkräftemangel in einseitig von Männern bzw. Frauen besetzten Berufen und Berufsfeldern besonders ausgeprägt ist. Daher ist es wichtig, Kinder und Jugendliche schon frühzeitig zu vermitteln, dass weder Talent noch Berufe ein Geschlecht haben. 

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