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28.08.2023

Pflegeausbildung: Es fehlen Bewerberinnen und Bewerber

Angebot höher als die Nachfrage

Zuwenig junge Menschen interessieren sich für eine Pflegeausbildung und nutzen nicht die Chancen, die sowohl die berufliche als auch hochschulische Pflegeausbildung bietet. Was sind die Gründe? Und was kann getan werden?

Pflegeausbildung: Es fehlen Bewerberinnen und Bewerber


Viele Ausbildungsmöglichkeiten in der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung bleiben ungenutzt. Das zeigen die Ergebnisse des Pflegepanels des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Demnach wurden im Jahr 2022 in der Pflege von den befragten Einrichtungen mehr Ausbildungs- und Studienplätze angeboten als tatsächlich besetzt werden konnten. Sowohl in der beruflichen als auch in der hochschulischen Pflegeausbildung übersteigt das Angebot die Nachfrage.

Die Gründe dafür sind laut BIBB-Pflegepanel vielfältig: Es mangelt grundsätzlich an Bewerbungen. Oder die Interessierten verfügen nicht über die notwendige Schulbildung und/oder Sprachkenntnisse. Ein weiterer Grund: kurzfristige Absagen, weil sich die Bewerberinnen und Bewerber entweder beruflich ganz anders orientiert haben oder in einer anderen Pflegeeinrichtung einen Ausbildungsplatz bekommen haben.

Doch nicht nur das: Statistiken belegen, dass der Fachkräftemangel in einseitig von Männern bzw. Frauen besetzten Berufen und Berufsfeldern besonders ausgeprägt ist. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Fachkräften im Pflegebereich ist deshalb, die unterrepräsentierte Geschlechtergruppe in den Pflegeberufen zu gewinnen. Für die Pflegeausbildung bedeutet dies, vor allem junge Männer für das Berufsfeld zu interessieren. Bei der Berufsorientierung ist es daher wichtig, einengende Geschlechterklischees sowie die geschlechtliche Konnotation der Pflegeberufe kritisch zu hinterfragen und abzubauen.

Quellen:
Pressemitteilung des BIBB vom 23.08.2023
Klischeefrei-Faktenblatt Pflegeberufe

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