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08.03.2023

Kampf gegen Klischees für mehr Gleichberechtigung – auch in der Digitalisierung

Weltfrauentag 2023

Heute ist Weltfrauentag. Seit über 100 Jahren machen Frauen an diesem Tag auf ihre mangelnde Gleichberechtigung aufmerksam. Dabei geht es darum, Stereotypen und Vorurteilen gegenüber Frauen und Mädchen entgegenzuwirken und dadurch für gleiche Chancen zu sorgen. Die UN Women legen ihren Fokus dieses Jahr auf das Thema Digitalisierung – aus gutem Grund.

Kampf gegen Klischees für mehr Gleichberechtigung – auch in der Digitalisierung

Weltweit gehören für viele Frauen Gewalt und strukturelle Benachteiligung zum Alltag. Strukturelle Benachteiligung begünstigt Gewalt. Zu den Benachteiligungen zählen u. a. schlechtere Bezahlung für gleichwertige Arbeit, die mangelnde Anerkennung und unfaire Aufteilung der Carearbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird (bezahlt wie unbezahlt). All dies hat Auswirkungen auf die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft und reduziert die Möglichkeiten von Frauen, relevante gesellschaftspolitische Entwicklungen mit zu beeinflussen, zu fördern und zu lenken.

Wir brauchen Frauen an entscheidenden Stellen in Politik und Führungspositionen. Und in allen Berufsbranchen bedarf es eines ausgewogenen Verhältnisses der Geschlechter auf allen Ebenen, um das Ziel einer gleichberechtigten Zukunft zu erreichen. So fehlen Frauen nach wie vor im Bereich der Digitalisierung, die zukunftsweisend ist, Männer dagegen in sozialen, pflegerischen und erzieherischen Berufen. Auch und gerade für Kinder ist es wichtig, schon frühzeitig erfahren zu dürfen, dass Menschen vielfältig sind und Talent und Kompetenzen nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun haben. 

Im Fokus: Frauen müssen die digitale Welt mitgestalten können

Die UN Women, eine Einrichtung der Vereinten Nationen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen, rücken daher heute den Fokus auf das Thema „DigitALL: Innovation and technology for gender equality (Innvoation und Technologie für die Gleichstellung der Geschlechter)". Denn: Frauen sind systematisch von Technologie und Innovation ausgeschlossen. Das bedeutet nicht nur, dass sie kaum Zugang zu hochbezahlten Jobs erhalten. Frauen haben auch geringere Chancen, die digitale Welt, in der wir zunehmend leben, mitzugestalten – und dabei auch ihren eigenen Bedürfnisse und Interessen miteinfließen zu lassen. 

Daten und Fakten von UN Women

  • 22%
    Frauen machen weltweit nur 22 Prozent der Mitarbeitenden im Bereich der künstlichen Intelligenz aus.  
  • 44% 
    Eine globale Analyse von 133 KI-Systemen in verschiedenen Branchen ergab, dass 44,2 Prozent geschlechtsspezifische Vorurteile aufweisen.  
  • 73%
    Eine Umfrage unter Journalistinnen aus 125 Ländern ergab, dass 73 Prozent im Rahmen ihrer Arbeit Opfer von Online-Gewalt geworden sind.  

Obwohl es bereits gezielte Projekte und Initiativen gibt, die Frauen und Mädchen neue Türen geöffnet haben und öffnen, bleiben viele immer noch geschlossen – aufgrund der Macht  hartnäckiger geschlechtsspezifischer Normen und Klischees. 

Weniger Klischees – mehr Gleichberechtigung

Um diesen Prozess zu unterstützen, dafür gibt es die Initiative Klischeefrei. Die vielfältigen Partnerorganisationen der Initiative, wie zum Beispiel die Femtec GmbH, die PANDA GmbH, beyond EVE, BPW- Germany e.V., die AllBright Stiftung gGmbH oder Projekte wie fgi – Frauen gestalten die Informationsgesellschaft, machen sich dafür stark, Kinder und Jugendliche zu ermuntern, gängige Rollenklischees zu hinterfragen. Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei unterstützt dieses Anliegen mit verschiedenen Angeboten wie Methodensets für Kita, Grundschule und Schule, Themensdossiers, E-Learning-Kursen zur Berufsberatung, Faktenblättern mit Daten und Fakten zu Themen der Berufs- und Studienwahl.

Quellen: UN WomenBundesinstitut für politische Bildung

Hintergrund

Seinen Ursprung hat der Frauentag 1908 in den USA. In Deutschland wurde er von der Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857-1933) ins Leben gerufen, um die Ziele der ersten Frauenbewegung zu unterstützen. 1975 institutionalisierten die Vereinten Nationen den 8. März als internationalen Frauentag. Der Weltfrauentag ist ein politischer Tag, auch wenn er mancherorts leider entpolitisiert wie eine Art Wohlfühltag begangen wird. Doch statt Blümchen brauchen Frauen solidarischen Einsatz aller (#eachfor equal) für gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit, für die Anerkennung ihrer Leistungen, für ein faires Aufteilen von Carearbeit, für ein gutes Lebenswerwerbseinkommen und für ein Ende der Gewalt gegen Frauen. 

Mitmachen

Ihnen ist es wichtig, dass sich junge Menschen unabhängig vom Geschlecht beruflich entfalten können? Sie wünschen sich mehr Nachwuchs in Engpassberufen? Oder begleiten Sie Kinder und Jugendliche, in Kita, Schule, Berufsberatung, Ausbildung oder Studium? Dann schließen Sie sich der Initiative Klischeefrei an.

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