Passende Berufe für alle
Die Initiative Klischeefrei setzt sich für eine Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees ein.
Geschlechterklischees wirken sich auch heute noch auf die Berufs- und Studienwahl aus. Dabei sollten junge Menschen Berufe finden, die zu ihren Stärken passen – frei von einengenden Rollenbildern. Dies zu erreichen, das ist das Ziel der Initiative Klischeefrei.
Die Berufsbildungsforschung zeigt: viele Jugendliche schließen Berufe und Studiengänge von vornherein aus, weil sie vermeintlich nicht zur eigenen Geschlechtszugehörigkeit passen. Dieses Berufswahlverhalten trägt in Deutschland zu einem stark nach Geschlecht aufgeteilten Arbeitsmarkt bei, fast so, als gäbe es tatsächlich Berufe nur für Männer oder Frauen. Doch Berufe haben kein Geschlecht und Menschen sind vielfältig. Ihre Stärken und Fähigkeiten sind individuell angelegt, ganz unabhängig davon, welcher Geschlechtergruppe sie angehören.
Berufe für Mädchen? Berufe für Jungs?
Trotzdem gehen junge Frauen und Männer häufig unterschiedliche Wege bei der Berufswahl: So sind männliche Jugendliche bei der dualen (60%) und weibliche Jugendliche bei der vollzeitschulischen Ausbildung (70%) deutlich in der Mehrheit. In vielen Handwerksberufen arbeiten wenige Frauen. In Gesundheits-, sozialen und hauswirtschaftlichen Berufen finden sich dagegen sehr wenige Männer. Und an den Universitäten und Hochschulen? Dort sind technische Studiengänge männlich dominiert, während Geisteswissenschaften in der Mehrheit von Frauen gewählt werden.
Die Initiative Klischeefrei engagiert sich für eine Berufs- und Studienwahl, bei der die Geschlechtszugehörigkeit keine Rolle spielt. Ihr Ziel ist es, jungen Menschen eine an individuellen Stärken und Interessen orientierte Berufswahl zu ermöglichen und dies durch konkrete Maßnahmen aktiv zu fördern. Die Initiative versteht sich als breites politisches, gesellschaftliches und wirtschaftliches Bündnis und richtet sich an alle am Bildungs- und Berufswahlprozess beteiligten Organisationen.