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08.02.2023

Projekttag bringt Grundschulkindern klischeefrei Berufe näher

Mädchen werden Krankenschwester und Jungs Feuerwehrmann? Nicht in Herford. Die Stadt in Ostwestfalen, die seit 2021 Klischeefrei-Partnerorganisation ist, veranstaltete mit allen Grundschulen einen gemeinsamen klischeefreien Berufe-Projekttag.

Projekttag bringt Grundschulkindern klischeefrei Berufe näher

„Ich kann alles werden, wenn ich will“ – das sollen Grundschulkinder im Rahmen eines stadtweiten Projekttages am 3. Februar 2023 erleben. Die Projektidee entstand aus einem gemeinsamen Workshop der Schulleitungen und Ganztagskoordinatorinnen und -koordinatoren mit der Initiative Klischeefrei und ist bisher in dieser Form einmalig.

Viele Kinder hatten am Anfang des Tages klare Vorstellungen: Mädchen mögen Puppen, Jungen spielen Fußball. Doch in der gemeinsamen Diskussion stellte eine Schülerin dann z.B. fest: „Mein kleiner Bruder spiel auch gerne mit Puppen.“ Am Ende des Tages war dann allen klar, dass jeder Mensch andere Dinge mag und andere Dinge gut kann – egal ob Junge oder Mädchen.

Im Rahmen des Projekttages lernten die Kinder, dass es sehr viele unterschiedliche Berufe gibt und dass diese prinzipiell allen Menschen offenstehen. Auch wenn viele am liebsten YouTuberin oder Fußballer werden wollen: Die Lehrkräfte nahmen dies zum Anlass, die Kinder Alternativen entdecken zu lassen. Das Klischeefrei-Berufe-Memo unterstützte die Kinder dabei, Tätigkeiten und Berufe zu erkunden. Zum Teil ergänzten die Klassen das Spiel sogar mit eigenen Karten.

Patrick Puls, der Beigeordnete Bildung, Jugend und Soziales erklärt das Engagement der Stadt so: „Wir als Stadt sind der Initiative beigetreten, um Kindern die Werte von heute zu vermitteln – und nicht die von gestern.“ Die Kinder sollten für die vielen Möglichkeiten sensibilisiert werden und erleben, dass Rollenbilder mit Berufswahl nichts zu tun haben.

Schulleiterin Theresa Nolte sagt: „Wir versuchen den Horizont der Kinder zu erweitern und ihnen zu vermitteln, dass sie alles werden können.“ Obwohl die eigentliche Berufswahl für die Kinder noch weit weg sei, würden durch den Projekttag doch die Grundlagen dafür gelegt, „dass sich Ziele und Wünsche entwickeln können“, so die Schulleiterin.

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