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Was bedeuten digitale Kompetenzen heute im Arbeitsalltag? Statements von einer Kita-Leitung, einem IT-Unternehmen und einer Berufsbildenden Schule beleuchten Aspekte des Digitalen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.
Marie Sonne, Head of Marketing Communications, BROCKHAUS AG Lünen
Welche Einflüsse hatte die Digitalisierung auf Ihre tägliche Arbeit in den letzten Jahren? (Bitte denken Sie hier nicht nur an die Pandemie, sondern genereller).
Durch die Flexibilität, die Digitalisierung mit sich bringt, können Teilzeitkräfte, aber auch Mitarbeitende mit Kindern bezüglich des Ortes und der Zeit flexibler arbeiten. Zudem konnten wir Praktikant*innen einstellen, für die aufgrund des Wohnortes oder der Entfernung sonst ein Praktikumsplatz in unserem Unternehmen schwierig gewesen wäre.
Was bräuchte es, um mehr Frauen für IT-Berufe zu gewinnen und sie dort auch zu halten?
Junge Mädchen brauchen Vorbilder, um sich mit dem Berufsfeld zu identifizieren. Eine breite öffentliche und direkte Kommunikation dazu würde weitere Hürden nehmen.
Um Frauen anschließend in IT-Berufen zu halten, braucht es flexible Arbeitszeitmodelle und Chancengleichheit bei der Karriereentwicklung und Bezahlung. IT-Unternehmen sollten zudem Diversität mit Aktionen und einer internen Kommunikation fördern. Wir halten es für besonders wichtig, allen zu vermitteln, wie sehr ein Unternehmen und die einzelnen Teams von einer vielfältigen Zusammensetzung profitieren. Sie fördert mehr Kreativität und Produktivität.
Wie reagieren Sie als Arbeitgeber, aber auch als Dienstleister auf veränderte Anforderungen?
Wir haben einen Initiativen-Prozess etabliert, der es den Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Ideen einzureichen und mit einem Team umzusetzen. Mit der Umsetzung der Initiativen passen wir uns flexibel an die Anforderungen des Marktes an. Werden Themen langfristig relevant, werden die Initiativen in die operativen und strategischen Strukturen miteingebunden. Somit haben alle Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich am Wandel des Unternehmens aktiv zu beteiligen.
Welche digitalen Kompetenzen sind für Sie die wichtigsten für ein auch in der Zukunft erfolgreiches Berufsleben?
Da unsere Teams größtenteils remote arbeiten, ist es unerlässlich, dass jedes Teammitglied lernt, trotz Distanz optimal abgestimmt zusammenzuarbeiten. Ab einem bestimmten Level ist außerdem digitale Führungskompetenz unerlässlich. Mit der Digitalisierung verschmelzen die Welten zwischen Remote-Arbeit und der Arbeit vor Ort. In der hybriden Zusammenarbeit ist es nötig, alle unabhängig von ihrem Standort miteinzubeziehen.
Zudem ist für die Homeoffice-Arbeit eine Vertrauenskultur wichtig. Diese beruht einerseits darauf, dass Führungspersönlichkeiten sich Tools aneignen, mit denen sie und ihre Mitarbeitenden transparent zusammenarbeiten und anderseits, dass die Mitarbeitenden trotz der Homeoffice-Regelungen zuverlässig und selbständig ihre Arbeitsprozesse planen.
Da Digitalisierung sich in sehr kurzen Intervallen verändert, wird ein lebenslanges Lernen noch relevanter werden, um mitzuhalten. Es ist also wichtig, dass unsere Mitarbeitenden neuen Technologien gegenüber offen sind.
Heinrich von Fintel, Schulleiter Axel-Bruns-Schulen II Celle
Welchen Einfluss hatte die Digitalisierung auf das Ausbilden und Unterrichten bei Ihnen in den letzten Jahren? (Bitte denken Sie hier nicht an die Pandemie, sondern genereller).
Die Digitalisierung führt bei uns an den Berufsbildenden Schulen Celle II zu einer elementaren Veränderung der schulischen Curricula. Das heißt, Lehren und Lernen benötigt in vielen Bereichen einen völlig neuen Lehrplan, der aber trotz neuer technologischer Möglichkeiten und Erfordernisse die (begrenzten) Fähigkeiten aller Akteure berücksichtigt.
Wie reagieren Sie als Schule darauf?
Wir schaffen in Kooperation mit unserem Schulträger (hier Landkreis Celle) die technologischen Voraussetzungen und schulen unsere Lehrenden hinsichtlich der nötigen Kompetenzen. Durch frühzeitige und wöchentliche Regelkooperationen (ab Klasse 7) mit den allgemein bildenden Schulen machen wir Lust auf neue Technologien und Berufe, so dass wir Mädchen und Jungen begeistern, die sonst kaum oder erst spät damit in Berührung gekommen wären.
Welche digitalen Kompetenzen sind für Sie die wichtigsten für ein auch in der Zukunft erfolgreiches Berufsleben?
Die Fähigkeit, mit Neugier sich immer wieder selbst organisiert an die rasanten und nicht nur digitalen Veränderungen anzupassen.
Silke Herrmann, Inhaberin und Leiterin der Kita „Biene Maja“ Stralsund
Welchen Einfluss hatte die Digitalisierung auf ihre tägliche Arbeit (pädagogisch wie in der Verwaltung) bei Ihnen in den letzten Jahren?
In der Verwaltung erleichtert die Digitalisierung die Arbeit ungemein und erspart die Wege zur Post. Auch in der pädagogischen Arbeit erleichtert mir die Digitalisierung die Arbeit ungemein. Ich habe ein großes Angebot an Weiterbildungen, die ich bequem mit meinem Team in der Kita aussuchen und durchführen kann, es fehlt niemand in der Arbeit mit den Kindern, wir haben alle gemeinsame Themen, über die wir uns austauschen können, unnötiges Fahren in andere Städte entfällt.
Wie reagieren Sie als Kita bzw. als Arbeitgeberin darauf?
Ich begrüße in unserer Arbeit die Digitalisierung, gerade im Bereich der pädagogischen Arbeit.
Welche digitalen Kompetenzen sind für Sie die wichtigsten für ein auch in der Zukunft erfolgreiches Berufsleben? Und welche Kompetenzen sollten Kinder schon früh erwerben?
Mit digitalen Kompetenzen können wir uns alle in der digitalen Welt zurechtfinden.
Bei Kindern würde ich dies je nach Entwicklung, individuell machen, denn Kinder brauchen zunächst Grundkompetenzen für ihre Weiterentwicklung: die deutsche Muttersprache, Fein- und Grobmotorik und alle Bereiche des Lebens, um aufs Leben vorbereitet zu werden.
In der Bevölkerung sind digitale Kompetenzen ungleich verteilt. Wie kompetent jemand mit Internet, Computer & Co. umgehen kann, hängt neben Alter, Bildungsgrad und beruflicher Stellung auch vom Geschlecht ab. Ein Einblick.
Sandy Jahn beschäftigt sich als Referentin bei der Initiative D21 mit Fragen von digitalen Kompetenzen und Bildung. Sie hat Psychologie und Mensch-Maschine-Interaktion studiert und ist eine Expertin für die unterschiedlichen Facetten des Digital Gender Gaps.
Digitale Kompetenzen sind heutzutage in nahezu allen Berufen gefragt. Doch wo stehen Kinder und Jugendliche diesbezüglich in Deutschland? Über welche digitalen Kompetenzen verfügen sie? Und welche Unterschiede gibt es zwischen Mädchen und Jungen?
Die Entscheidung für einen Beruf setzt voraus, dass sich die Person diesen Beruf zutraut. Diese Selbstwirksamkeitserwartung wird aber durch Geschlechterstereotype negativ beeinflusst. Gendersensible Ansätze im Unterricht können dem sogenannten „stereotype threat“ entgegenwirken.
Die digitale Welt ist nicht so geschlechtergerecht, wie viele sie erhofft haben. Der Digitalwirtschaft fehlt vielfach die Perspektive der Frauen. Über Stereotype in Algorithmen, MINT-Förderung und Weiterbildung als Schlüssel zu digitalen Kompetenzen.
Eine Berufsausbildung bereitet junge Menschen auf ihr späteres Arbeitsleben vor. Welche digitalen Kompetenzen benötigen junge Menschen, um darin erfolgreich bestehen zu können? Und sind Ausbildende und Lehrkräfte überhaupt gerüstet für die Ausbildung 4.0?
Was bedeuten digitale Kompetenzen heute im Arbeitsalltag? Statements von einer Kita-Leitung, einem IT-Unternehmen und einer Berufsbildenden Schule beleuchten Aspekte des Digitalen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.
Die Arbeitswelt ist längst digital. Niemand dürfte heute noch freiwillig mit Schreibmaschine und Durchschlagspapier arbeiten. Und die Entwicklung geht weiter. Neben der Vernetzung prägen zwei Schlagwörter die Debatte: Flexibilisierung und Substituierung. Was bedeuten sie für Männer und Frauen?