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10 Tipps für Eltern: Klischeefrei erziehen

So erziehen Sie Ihre Kinder ganz klischeefrei – eine Bildergalerie mit kurzen, praktischen und leicht umzusetzenden Anregungen.

1. Hinterfragen Sie (eigene) Klischees

Zwei Mädchen, eines davon mit Kopftuch, sitzen in einer Schulklasse an einem Tisch und blicken sich in die Augen
Vorurteile haben wir alle, nicht nur in Bezug auf Geschlecht (und Beruf). Wichtig ist, dass Sie sich ihrer eigenen Klischees bewusst werden. Hinterfragen Sie vermeintliche Gewissheiten, wie Jungs und Mädchen sein sollten. Warum denken wir das und ist es wirklich sinnvoll? Machen Sie ihre Kinder auf gesellschaftliche Sterotype aufmerksam und vermitteln sie ihnen, dass sie sich daran nicht halten müssen, sondern alle Freiheit haben.

2. Achten Sie bei Kinderbüchern und anderen Medien auf eine klischeefreie Geschlechterdarstellung

Ein Kleinkind sitzt umgeben von Kinderbüchern auf dem Fußboden und schaut sich ein Buch an
Inzwischen gibt es sehr viel Literatur und auch einige Filme und Serien mit einer sensiblen Darstellung der Geschlechter. In unserer Infothek und im „Kita-Paket“ finden Sie zahlreiche Tipps. Sie können aber auch selbst kreativ werden: Tauschen Sie in Büchern Geschlechterrollen bzw. Personalpronomen aus und überlegen Sie sich eigene klischeefreie Geschichten.

3. Bieten Sie Kindern bei Spielzeug, Aktivitäten, Kleidung und Farben alle Wahlmöglichkeiten und respektieren Sie die Wahl ihrer Kinder

Ein Mädchen in Grundschulalter spielt in ihrem Kinderzimmer mit einer rot-schwarzen Drohne
Kinder sind neugierig und probieren sich gerne aus. Bei Kleidung müssen es nicht immer die geschlechtstypischen Farben mit den geschlechtstypischen Motiven sein. Auch bei Spielzeug und Sport gilt: alle dürfen alles machen. Mädchen können mit Autos und Jungs mit Puppen spielen. Respektieren Sie, wenn sich ihre Kinder für geschlechtsuntypisches Spielzeug oder Farben entscheiden – oder eben auch nicht. Hinterfragen Sie Sätze wie „Pink ist eine Mädchenfarbe.“ oder „Nur Jungs spielen Fußball.“

4. Fördern und ermutigen Sie Kinder, ihre eigenen Gefühle auszudrücken

Ein Vater tröstet auf einem Spielplatz seinen kleinen Sohn
Machen Sie sich bewusst, dass es keine Gefühle gibt, die für einen Jungen oder ein Mädchen falsch wären und vermitteln Sie das auch den Kindern. Alle haben ein Recht darauf, ihre Gefühle auszudrücken. Gerade Kinder brauchen Bestätigung und Sicherheit, dass ihre Gefühle und sie selbst so in Ordnung sind, wie sie sind. Es ist selbstverständlich, dass ein Junge weinen darf, zärtlich und sanft sein kann, genauso wie es für ein Mädchen selbstverständlich ist, wütend zu sein.

5. Fördern und ermutigen Sie Kinder bei Bewegungsspielen und körperlichen Ausdrucksformen

Ein kleiner Junge wird spielerisch mit Lippenstift geschminkt und bekommt Herzchen ins Gesicht gemalt
toben, klettern und schreien ist nicht nur etwas für Jungs, ebenso wenig wie tanzen und sich schminken nur etwas für Mädchen ist. Der Bewegungsdrang und der Umgang mit dem eigenen Körper sind ganz individuell und sollten unterstützt werden.

6. Vermitteln Sie Kindern, dass Hausarbeit und Heimwerken Freude machen und wichtig sind

Ein Mädchen im Grundschulalter schlägt vor dem Haus einen Nagel in ein Holzbrett während ihr Vater zuschaut
Zeigen Sie Ihren Kindern, dass verschiedene Arbeiten von allen Familienmitgliedern übernommen werden. Brechen Sie zu Hause die klassischen Rollen auf: Mamas können einen Nagel in die Wand schlagen oder etwas reparieren. Papas können putzen oder kochen. Beteiligen Sie Ihre Kinder an den alltäglichen Aufgaben und schätzen Sie insbesondere Hausarbeit wert.

7. Vermitteln Sie Kindern, dass Fürsorge Freude macht und wichtig ist

Ein kleiner Junge spielt mit seiner Puppe und tut so, als gäbe er ihr etwas zu trinken
Sich umeinander kümmern, kennt kein Geschlecht. Wenn jemand Fürsorge braucht, leben Sie vor, dass es Aufgabe aller – von Frauen wie von Männern – ist, sich zu kümmern. Je mehr Kinder dies zuhause (und in Kita und Schule) wahrnehmen, umso selbstverständlicher wird es für sie.

8. Suchen Sie in Ihrem Leben und dem ihrer Kinder nach klischeefreien Rollenvorbildern

Eine junge Frau steht in Arbeitskleidung und Gehörschutz um den Hals in einer Werkstatt
Es gibt sie: klischeefreie Rollenvorbilder. Auch in Berufen, die männlich oder weiblich konnotiert sind. Die Busfahrerin im Stadtbus, die Handwerkerin auf der Straße, der Erzieher in der Kita: Wer aufmerksam durchs Leben geht, sieht Menschen in geschlechtsuntypischen Berufen. Einige finden Sie hier auf klischee-frei.de, beispielsweise in den Berufsweggeschichten oder in der Mediathek. Andere kennen Sie sicher in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Und auch in Büchern und Filmen gibt es Vorbilder – siehe Tipp Nr. 2.

9. Vermeiden Sie klischeehafte Aussagen und Kommentare

Ein kleines Mädchen klettert auf einem Spielplatz an einem Klettergerüst an den Seilen nach oben
Manchmal rutscht einem unüberlegt ein Spruch oder Kommentar heraus, der Geschlechterklischees bedient. Beispiel: „Ich brauche einen starken Jungen, der mir tragen hilft.“ Machen Sie sich diese althergebrachten Sätze und Haltungen bewusst. So verhindern Sie, dass Sie Klischees weitergeben.

10. Unterscheiden Sie bei Komplimenten nicht nach dem Geschlecht des Kindes

An eine Korktafel hat jemand ein Post-it mit dem Text „Smile you are beautiful“ gepinnt
Bei Kompliment lauern häufig Geschlechterstereotype. Gut gemeint ist hier noch lange nicht gut gemacht. Durch klischeebehaftete Komplimente verstärken Sie stereotype Zuweisungen. Machen Sie einem Mädchen keine Komplimente, die Sie nicht auch einem Jungen machen würden – und umgekehrt.
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